Aus der Computersprechstunde des Monats Oktober geplaudert
Egon ist bedient, er besitzt einen gut funktionierenden Computer mit Windows 7, hat sich im Laufe der Zeit einige Programme gekauft und ist glücklich darüber, dass Drucker, Scanner, Kamera usw. brav ihren Dienst verrichten. Jetzt kommt Microsoft daher und stellt den Support für Windows 7 ein. Muss Egon den bewährten Weg verlassen und sein vertrautes System aufgeben? Die Antwort lautet: Im Prinzip, ja. Was aber bedeutet der kleine Zusatz „im Prinzip“ für Egon? Er kann sein altes Windows 7-System weiter so benutzen wie bisher – jetzt kommt allerdings ein großes ABER. Die Verbindung ins Internet muss er konsequent vermeiden.
Kommt Ihnen diese Situation vielleicht bekannt vor? Kein Wunder, vor ein paar Jahren wurde der Support für Windows XP eingestellt, ein ähnliches Dilemma. Viele Nutzer im privaten Bereich haben inzwischen den Schritt zu Windows 10 vollzogen, freiwillig oder unfreiwillig. Was aber kann und soll Egon tun, wo ihm jetzt nur noch Wochen bleiben, ehe das Risiko ernsthaft steigt?
Als erstes ist eine Grundsatzentscheidung zu treffen: Soll das neue Windows mit der vorhandenen Hardware arbeiten oder ist ein Neukauf die bessere Wahl? Hier spielt das Alter des Systems eine nicht unerhebliche Rolle. Windows 10 kann sich den Luxus leisten, ältere Prozessoren und Mainboard-Chipsätze als inkompatibel einzustufen, für diese gibt es dann keine zertifizierten Treiber. Ob Egon davon betroffen ist, kann er selbst nur schwer einschätzen und konsultiert deshalb einen Fachmann. Der kann ihn beruhigen, der alte Rechner ist mit Windows 10 kompatibel, der Wechsel kann also angegangen werden.
Egons erster Schritt besteht darin, ein Abbild seiner Systemfestplatte zu sichern. Dazu benutzt er „Acronis True Image“, es gibt natürlich auch andere geeignete Tools. Danach werden alle anderen Dateien gesichert, die sich nicht auf der Systemfestplatte befinden. Damit ist er aber noch nicht fertig, seine E-Mails müssen gesichert bzw. exportiert werden, und die Zugangsdaten aller Postfächer auf dem Mailserver sollten dokumentiert sein. Zum Abschluss der Vorbereitungen erstellt Egon eine komplette Aufstellung aller Programme, die auf seinem System installiert sind. Es ist zu unterscheiden nach Kaufsoftware, Freeware und Systemprogrammen. Bei Kaufsoftware (insbesondere etwa Adobe-Programme) kann es nötig sein, die Registrierung/Aktivierung zur Freigabe der Lizenzen rückgängig zu machen, damit sie später auf dem neuen System wieder verwendet werden können. Wichtig ist es auch, die Installationsmedien und ggf. Lizenzkeys bereitzuhalten.
So gewappnet kann Egon erst einmal aufatmen und einen Plan entwickeln, wie der nächste Coup, nämlich die Installation des Windows 10, ablaufen soll.
Falls Ihnen der Schritt zu Windows 10 ebenfalls ins Haus steht und Sie noch keinen Plan haben, wenden Sie sich an einen erfahrenen Verwandten oder Bekannten, dem Sie vertrauen. Wenn es den nicht gibt, sprechen Sie im Club jemanden aus den Reihen der Kursleiter bzw. Administratoren an. Es dauert etwa eine halbe Stunde, um mit Ihnen einen Plan der nötigen Vorbereitungen zu entwerfen und bei der Entscheidungsfindung Hilfe zu leisten.
Viel Erfolg!
Bernd